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Assad und Verbündete brechen Waffenruhe in Syrien

Eingereicht on 3. Januar 2017 – 14:05

Bewaffnete Opposition beklagt Verstöße der Armee gegen Waffenruhe und bricht Gespräche über Friedensverhandlungen ab / Wasserversorgung in Damaskus unterbrochen.

Die Hoffnung auf eine politische Lösung in Syrien schwindet wieder einmal: Zwölf wichtige Rebellengruppen erklärten, wegen Verstöße gegen die Waffenruhe sämtliche Gespräche über geplante Friedensverhandlungen in der kasachischen Hauptstadt Astana einzufrieren. Die Regierung in Damaskus und ihre Verbündeten hätten die Feuerpause trotz anderslautender Garantien immer wieder gebrochen, hieß es in einer am späten Montagabend veröffentlichten Erklärung der Freien Syrischen Armee. Die Milizen hätten sich hingegen an die landesweite Feuerpause gehalten.

Die von Russland und der Türkei vermittelte Waffenruhe war am Freitag in Kraft getreten, nachdem regierungstreue Kräfte vor Weihnachten die vollständige Kontrolle über die lange umkämpfte nordsyrische Großstadt Aleppo übernommen hatten. Von der Feuerpause ausgenommen sind jedoch die Terrormiliz Islamischer Stadt und die Al-Kaida-nahe Miliz Fatah-al-Scham-Front (früher: Al-Nusra-Front). Letztere kämpft in mehreren Gebieten an der Seite von anderen Rebellengruppen, die laut Agenturbericht als moderat angesehen werden.

Türkisch-russische Pläne sehen vor, dass sich Vertreter der Regierung von Präsident Baschar al-Assad und der Opposition Mitte Januar in Astana zu neuen Gesprächen über ein Ende des fast sechs Jahre dauernden Krieges treffen. Diese sollen ein wichtiger Schritt vor den ab dem 8. Februar in Genf geplanten Gesprächen unter UN-Vermittlung sein. Die Türkei unterstützt in Syrien sunnitische Rebellen, Russland dagegen die Assad-Regierung.

Nach Angaben von Aktivisten hatte die Waffenruhe in den vergangenen Tagen größtenteils gehalten. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete jedoch Brüche der Feuerpause in vereinzelten Gebieten – insbesondere in der strategisch wichtigen Region Wadi Barada nahe Damaskus. Dort flogen Regierungstruppen am Montag Angriffe gegen bewaffnete Oppositionelle, teilte die Beobachtungsstelle mit.

Durch das Barada-Tal (Wadi Barada) fließt der Barada-Fluss in die Hauptstadt, er ist eine der wichtigsten Quellen für die Wasserversorgung. Die Regierung wirft den Rebellen vor, der Hauptstadt das Wasser abzudrehen. Nach UN-Angaben haben vier Millionen Bewohner der Hauptstadt seit dem 22. Dezember kein fließendes Wasser mehr. Agenturen/nd

Quelle: neues-deutschland… vom 3. Januar 2017

 

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