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Tod und Auferstehung in Kiew: Schwindelerregender Schwindel …

Eingereicht on 1. Juni 2018 – 10:33

Bryan MacDonald. Mit dem inszenierten Tod von Arkadi Babtschenko hat die Ukraine „Fake News“ auf ein neues Niveau gebracht. Dennoch könnte es am Ende das Beste sein, das dem Journalismus im Russland-Ukraine-Komplex je passiert ist.

Also, Arkadi Babtschenko lebt. Und das sind wirklich gute Neuigkeiten. Vor allem für seine Frau und seine sechs Kinder, die man ebenfalls glauben ließ, der russische Journalist sei am Dienstagabend in Kiew brutal ermordet worden.

Doch diese schmutzige kleine Episode zeigt ziemlich gut die anti-russischen Verschwörungsspinner und opportunistischen Schreiber auf, die schon viel zu lange ernst genommen wurden. Und es zeigt auch dem zufälligen Beobachter, wie haarsträubend die Standards der westlichen Berichterstattung über Kiew und Moskau sind.

Es ist schon lange klar, dass die meisten „spezialisierten“ Schreiber glauben, dass Russland immer lügt und seine Gegner immer die Wahrheit sagen. Und in dieser Hinsicht mag der „Lazarus“-Moment vom Mittwoch in Kiew das Schwarmdenken, das ihre Berichterstattung zu bestimmen scheint, tödlich verletzt haben.

Es ist eine merkwürdige kleine Gemeinschaft, die mehr daran interessiert zu sein scheint, zusammen rumzuhängen und mit der Bestätigung von Vorurteilen zu glänzen, als sich tatsächlich selbst mit Russen und Ukrainern zu beschäftigen. Programmiert darauf, auf abweichende Meinungen oder Ursprungsgedanken mit Stirnrunzeln zu reagieren und im Stillen eine Parteilinie zu erzwingen, die die Betroffenen zu verletzen fürchten, weil sie Angst haben, zukünftige Beschäftigungaussichten zu riskieren.

Nun, jetzt haben sie ein Ei im Gesicht. Weil das blinde Vertrauen in Kiew seit der Machtübernahme durch das von den USA unterstützte Regime im Jahr 2014 die Berichterstattung in den meisten westlichen Länder bestimmt hat. Und sie hat sich stets durch offene Feindseligkeit gegenüber Aussagen aus Russland oder anderen Staaten, die bei Washington und London in Ungnade gefallen sind, ausgezeichnet.

Alternative Realität

Das Narrativ der Ukraine in den letzten Jahren war, dass man Moskau nicht glauben kann, ob es nun um die schreckliche MH17-Katastrophe, die Wiedereingliederung der Krim nach Russland oder die angebliche Einmischung in Wahlen im Ausland geht. Jetzt aber hat Kiew uns mitgeteilt, dass der Mann, von dem sie behauptet hatten, dass er ermordet wurde, tatsächlich lebt und sein Tod vorgetäuscht bzw. inszeniert wurde, um die Russen hereinzulegen. Außer natürlich, dass der angebliche Täter, der die Tat hätte durchführen sollen, den sie verhaftet haben, Ukrainer ist.

Außerdem war die Täuschung nicht auf die Polizei und den SBU (Nachfolgerdienst des KGB in der Ukraine) beschränkt. Denn selbst der ukrainische Premierminister Wolodymyr Hrojsman beschuldigte den Kreml öffentlich, eine gezielte Ermordung von Babtschenko unter Berufung auf die „totalitäre Maschine“ durchgeführt zu haben. Auch sein Botschafter in Österreich beschrieb den Vorfall als „feigen“ Mord an einem „Putin-Gegner“.

Tatsächlich ging Kiew sogar so weit, ein Foto von einem „toten“ Babtschenko zu veröffentlichen, der in einer „Blutlache“ lag. Was definitiv über deren Pflicht hinausging, wenn man bedenkt, dass man nicht einmal für eine verdeckte Ermittlung einen Tod vortäuschen muss: Man könnte zum Beispiel einfach dem möglichen Attentäter folgen und ihn auf dem Weg zum Tatort festnehmen.

Und hier zeigt sich auch die absolute Unfähigkeit der gleichgeschalteten Schreiber im Sinne Kiews: Kam es ihnen nicht in den Sinn, nach einer Quelle zu suchen, die den Körper gesehen und identifiziert hatte? Was Babtschenko selbst betrifft, so hat seine eigene Rolle in der Farce die journalistische Ethik torpediert. Denn das Hauptelement in dieser Sache ist Vertrauen, und er wird sich in Zukunft kaum mit seiner Glaubwürdigkeit profitieren können.

Quelle: rt.com… vom 1. Juni 2018

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