José Bodas arbeitet seit 31 Jahren in der Raffinerie von Puerto La Cruz, in der Provinz Anzoátegui, und ist im Vorstand der Ölarbeitergewerkschaft Federación Unitaria de Trabajadores Petroleros (FUTPV), in den er auf der Liste der Corriente Clasista, Unitaria, Revolucionaria y Autónoma (C-Cura) gewählt wurde. War er vor einigen Tagen von der Geschäftsleitung direkt mit einer möglichen Entlassung bedroht worden, so werden seitdem die Gerüchte, diese stünde unmittelbar bevor, immer intensiver. Bodas steht für eine linke, klassenkämpferische gewerkschaftliche Orientierung, die auch Notprogramme auf Kosten der Belegschaft bekämpft – wie er dies bereits 2002 tat, als er zu jenen Ölarbeitern gehörte, die die geplante große Sabotage-Aktion (im Rahmen des damals am Massenwiderstand gescheiterten Putschversuches gegen Hugo Chavez) beim staatlichen Ölkonzern verhinderten. Und sich seitdem als aktiver Gewerkschafter profiliert hat – eben auch im Kampf gegen das Anpassungsprogramm, das die Regierung seit 2018 verfolgt, eine Regierung, die er stets als die einzig legitime Regierung gegen alle Putschversuche verteidigt hat – nicht aber ihre Politik auf Kosten der Belegschaften. Siehe zur Solidaritätskampagne mit José Bodas vier aktuelle Beiträge:

„Venezuela: ¡No a la amenaza de despido contra José Bodas“ am 27. August 2019 beim Alternativen Gewerkschaftlichen Netzwerk für Solidarität und Kampf ist die Stellungnahme und zugleich Solidaritätserklärung des Netzwerkes (dem auch LabourNet Germany angehört), in der auch der eingangs geschilderte Sachverhalt kurz zusammengefasst wird.

„Trabajadores se pronuncian contra la amenaza de despido a José Bodas“ am 01. September 2019 bei La Clase.info ist ein Video mit den – ablehnenden – Aussagen von Belegschaftsmitgliedern zweier Unternehmen – darunter nahe liegender Weise eine Raffinerie – zu den aktuellen Entlassungsdrohungen gegen Bodas.

„Marea Socialista se solidariza con José Bodas y rechaza amenazas de despido laboral en su contra“ am 04. September 2019 ebenfalls bei La Clase.info dokumentiert, ist die Solidaritätserklärung der linken (trotzkistisch orientierten) MS mit Bodas, in der darauf verwiesen wird, dass es neben diesem Angriff auch weitere, vergleichbare gegen Gewerkschafter gibt, die gegen die Regierungsmaßnahmen Widerstand leisten und organisieren und auch gegen die Untätigkeit einer Gewerkschaftsföderation, die sich ganz auf die Unterstützung der Regierungspolitik konzentriere.

„Firmas internacionales en solidaridad con José Bodas“ am 01. September 2019 ebenfalls bei La Clase.info ist die Dokumentation bisheriger Unterstützung (vor allem aus Lateinamerika) von José Bodas gegen die Entlassungsdrohungen. Daraus ist sowohl zu entnehmen, dass diese Solidarität sehr breit ist – als auch, dass sie strömungsübergreifend organisiert wird. Auf der Seite gibt es auch die Möglichkeit, die entsprechende Petition zu unterzeichnen.

Quelle: labournet.de… vom 6. September 2019

Tags: Gewerkschaften, Neoliberalismus, Repression, Venezuela