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Amazon: Weltweit wachsender Widerstand gegen brutale Methoden

Eingereicht on 29. Juli 2020 – 16:18

„… Unsere französische Schwestergewerkschaft CNT-AIT berichtet von einem Streik bei mehreren Amazon-Lagern. Eine konstruktive, praktische und nicht-ideologische Information darüber, wie bestimmte ArbeiterInnen in Frankreich auf die Situation der Corona-Virus-Epidemie reagieren. ArbeiterInnen von drei unterschiedlichen Amazon-Standorten in Frankreich (Nord, Ost und Süd-Ost) haben einen wilden Streik begonnen, um das Fehlen von Schutzmaßnahmen (keine Seife, keine angemessenen Handwaschgelegenheiten mit berührungslosen Wasserhähnen, keine hydroalkoholischen Gels, kein Einhalten des 1,5 Meter-Sicherheitsabstands am Arbeitsplatz, …) anzuprangern. Streik ist die Waffe der ArbeiterInnen. Die Bosse wollen, daß wir durch die Arbeit sterben, wir bevorzugen Direkte Aktionen und Streiks für unsere Leben!...“ – aus der Meldung „Frankreich: Streik in Amazon-Lagern“ am 20. März 2020 bei Emrawi über die Streiks bei Amazon in Frankreich – die keineswegs die einzigen Streiks und Widerstandsaktionen der letzten Tage waren, was eine Reaktion von zunehmend mehr Belegschaften auf den Kurs des Unternehmens ist, seine „Chance“ mit dem Versandgeschäft während der Epidemie konsequent profitabel auszunutzen und dafür immer intensiver die Arbeitsbelastung zu erhöhen.

Siehe dazu auch gewerkschaftliche Gegenaktivitäten und Streikberichte aus Italien und den USA, Polen und der Slowakei (für Deutschland siehe unser Dossier Amazon: In Corona-Zeiten krank zur Arbeit? ver.di fordert mehr Rücksicht auf Gesundheit der Beschäftigten und tarifvertragliche Regelungen):

  • Coronavirus: Kalifornien untersucht Arbeitssicherheit in Amazon-Lagern – Jeff Bezos verdient 13 Milliarden US-Dollar innerhalb eines Tages In Kalifornien wird untersucht, ob Amazon seine Mitarbeiter ausreichend vor dem Coronavirus schützt. Es ist nicht das erste Mal, dass Amazon aufgrund der Arbeitsbedingungen in seinen Logistiklagern in der Kritik steht. Der Generalstaatsanwalt von Kalifornien, Xavier Becerra, die kalifornische Division of Occupational Safety and Health (Abteilung für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz) und das US-Gesundheitsministerium in San Francisco haben Untersuchungen eingeleitet, um Amazons Praktiken bezüglich der Coronapandemie zu prüfen. Es wird untersucht, ob Amazon seine Mitarbeiter ausreichend vor dem Virus schützt. (…) Auslöser ist eine Klage der Amazon-Mitarbeiterin Chiyomi Brent vom 11. Juni. Sie arbeitet im Fulfillment Center in San Francisco und wirft Amazon vor, die Beschäftigten „unnötigen Risiken“ auszusetzen. Sie behauptet etwa, dass Amazon unsichere Arbeitspraktiken verlange, zum Beispiel das Teilen von Equipment. Außerdem werde keine zusätzliche Zeit erlaubt, um sicheres Social Distancing zu ermöglichen. Ethan Schulman, zuständiger Richter am Obersten Gerichtshof in San Francisco, hat im Zuge der Vorwürfe jedoch keine einstweilige Verfügung erlassen, die zu einer Schließung des Logistiklagers geführt hätten. (…) Amazon muss sich seit Monaten immer wieder Kritik an seinem Umgang mit dem Coronavirus gefallen lassen. Seit Mai läuft bereits eine Untersuchung der Generalstaatsanwaltschaft. Barbara Chandler, Amazon-Mitarbeiterin in Staten Island, New York, hat Klage eingereicht

, weil sie im April selbst am Coronavirus erkrankte und kurz darauf ihr Cousin starb, der im selben Haushalt wohnte. Auch die Aktionäre erhöhten bereits im Mai den Druck auf Amazon, die Bemühungen zum Schutz vor dem Coronavirus zu erhöhen.” Beitrag von Christoph Pech vom 28. Juli 2020 im Amazon-Watchblog 

 – pikant dazu:

  • Jeff Bezos verdient 13 Milliarden US-Dollar innerhalb eines Tages. Wieder einmal bricht der Amazon-Chef sämtliche Rekorde mit seinem Vermögen
    Für Amazon läuft es in der Krise gut: Aufgrund von Geschäftsschließungen und Angst vor Ansteckung in stationären Geschäften werden noch mehr Waren online eingekauft. Bereits Anfang Juli kletterte die Amazon-Aktie nach oben und ließ Bezos Vermögen so auf einen Rekordwert von rund 170 Milliarden US-Dollar ansteigen, doch diesen Spitzenbetrag übertrifft er nun erneut. (…) Jeff Bezos ist ohnehin schon der reichste Mann der Welt und könnte wohl im Jahr 2026 der erste Billionär der Menschheitsgeschichte werden. Hier scheint er in jedem Fall auf einem guten Weg zu sein: Allein im aktuell noch laufenden Kalenderjahr ist sein Vermögen schon um 74 Milliarden angestiegen und liegt jetzt bei 189,3 Milliarden US-Dollar…” Beitrag von Hanna Behn vom 22. Juli 2020 im Amazon-Watchblog– möglich nicht zuletzt, weil Amazon in den USA die Corona-Lohnerhöhung wieder gestrichen hat, s.u.
  • Tod durch Coronavirus: US-Mitarbeiter klagen gegen Amazon / USA: Amazon streicht Corona-Lohnerhöhung wieder 
    • Tod durch Coronavirus: US-Mitarbeiter klagen gegen Amazon Amazon-Mitarbeiter in New York haben den E-Commerce-Riesen verklagt und werfen ihm vor, durch unzureichende Schutzmaßnahmen indirekt schuld am Tod eines Familienmitglieds zu sein. Barbara Chandler arbeitet in Amazons JFK8-Fulfillment-Zentrum in Staten Island, New York. Nachdem sie im März an dem Coronavirus erkrankte, starb im April ihr Cousin, der im selben Haushalt wohnte. Sie gibt Amazon die Schuld daran und hat gemeinsam mit anderen Arbeitern Klage eingereicht, wie Reuters UK berichtet. Die Logistik-Mitarbeiterin klagt über die Arbeitsbedingungen bei Amazon in der Coronakrise: Der – auch von anderen oft gehörte – Vorwurf: Der Konzern tue zu wenig für den Schutz seiner Mitarbeiter in den Logistikzentren vor einer möglichen Ansteckung. Amazon stelle die Produktivität über die Sicherheit. Das Unternehmen habe die rund 5.000 Mitarbeiter in dem New Yorker Lager gezwungen, in „schwindelerregendem Tempo“ zu arbeiten – die eigentlich von Amazon eingeführten Sicherheitsmaßnahmen hätten so nicht eingehalten werden können, heißt es. Amazon habe das Lager zu einem „Ort der Gefahr“ gemacht. (…) Die Kläger wollen Amazon mit einer einstweiligen Verfügung dazu bringen, dass das Unternehmen die Gesetze zur Arbeitssicherheit einhält. Amazon hat sich bisher zu dem Fall nicht geäußert…” Artikel von Markus Gärtner vom 04. Juni 2020 im Amazon-Watchblog
    • Amazon streicht Corona-Lohnerhöhung wieder
      “… „Wir wollen den Lohn, bis die Masken verschwinden.“ Viele Mitarbeiter in den US-Verteilzentren fürchten eh schon das Ansteckungsrisiko und kritisieren den ihrer Meinung nach unzureichenden Schutz – jetzt verlieren sie auch noch das kurzfristig erlangte Geld. „Es bringt mich um, dass sich das Unternehmen nicht darum kümmert, was eine Lohnkürzung für die Moral bedeutet“, sagte ein anonymer Arbeitnehmer aus South Carolina gegenüber Business Insider. „Fast alle sind sehr enttäuscht und verärgert“, meint ein Mitarbeiter aus Indiana. „Wir wollen den Lohn, bis die Masken verschwinden.“ Ein weiterer Amazon-Angestellter sagt: „Unter den gegenwärtigen Umständen sollten sie den Lohn eigentlich erhöhen, anstatt ihn wegzunehmen.“ (…) Schon zwischendurch zog Amazon Kritik auf sich, als es statt der Lohnerhöhung die Mitarbeiter mit „Danke“-Shirts abspeisen wollte, wie der Standard berichtete. Mittlerweile gibt es in den Amazon-Lagern in den USA mindestens acht Corona-Todesfälle, die Anzahl der Infizierten ist unklar, Amazon gibt dazu keine Zahlen bekannt. Eine Gruppe von Amazon-Mitarbeitern in New York hat gerade erst Klage wegen eines Corona-Todesfalles eingereicht.” Artikel von Markus Gärtner vom 05. Juni 2020 im Amazon-Watchblog
  • Nebenbei den erkämpften Corona-Bonus streichen: Da bekommt Amazon Protest – in den USA, wie in der BRD 
    Bonus-Zahlungen während der für Amazon so profitträchtigen Epidemie-Zeit: Das war das Zugeständnis der Unternehmensleitung an die weltweit sich ausbreitenden Proteste und Aktionen gegen seine Profitjagd auf Kosten der Sicherheit der Beschäftigten. Und weil die Aktionäre ja das Wichtigste sind (und zur Zeit gerade fast überall ohnehin die „Nachfrage“ nach Jobs wächst und wenn sie noch so übel sind) soll dieser Bonus nun wieder gestrichen werden. Was nicht nur Empörung, sondern auch weiteren Widerstand entstehen lässt. In dem Beitrag „Amazon drops $2 coronavirus pay rise for warehouse workers as CEO Jeff Bezos’ fortune nears $150 billion“ am 03. Juni 2020 von Isobel Hamilton beim Business Insiderwird dieser antisoziale Schritt aus den USA berichtet und in Zusammenhang mit der „Aktienentwicklung“ gebracht… Siehe dazu auch eine Meldung über eine Protestaktion in Leipzig:
    • „Amazon stopped paying the risk-bonus for no reason, which pisses us off. There are many cases around the globe. Yesterday, workers hung a transparent in front of Amazon’s warehouse in Leipzig. It says: “More money in the long run – collective bargaining contract now!“ am 05. Juni 2020 im Twitter-Kanal von Amazon Workers Internationalberichtet (mit Foto) von der Protestaktion in Leipzig mit der Forderung nach tarifvertraglicher Erhöhung (statt „großzügiger“ Boni, die dann wieder zurück genommen werden)
  • Sammelklage in den USA: Amazon vor Gericht / Internationale Proteste bei Amazon: Gegen den übermächtigen Riesen 
    • Amazon vor Gericht: Beschäftigte in den USA wollen den Konzern auf Einhaltung des Arbeitsschutzes verpflichten
      Kaum ein Konzern hat so von der Coronakrise profitiert wie Amazon. Nun ziehen Angestellte des Onlineriesen in den USA vor Gericht, teilte die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag mit. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, nicht genug für die Sicherheit seiner Mitarbeiter zu tun. Laut Anklageschrift habe Amazon in seinem Umschlagzentrum »JFK8« in Staten Island, einem Bezirk der Metropole New York, die Sicherheit von 5.000 Beschäftigten gefährdet – zugunsten der Produktivität. Die Angestellten seien gezwungen gewesen, mit »schwindelerregendem Tempo« zu arbeiten, auch wenn es ihnen dadurch nicht möglich war, die Abstandsregeln einzuhalten, sich die Hände zu waschen und ihre Arbeitsplätze regelmäßig zu desinfizieren. Barbara Chandler ist eine Klägerin. Sie sagte dem Bericht zufolge, sie sei im März positiv auf den Covid-19-Erreger getestet worden, und sie habe mehrere Mitglieder ihres Haushalts angesteckt. Darunter auch einen Cousin, der Anfang April an den Folgen der Krankheit verstarb. Chandler macht den Konzern dafür verantwortlich, weil die vom Unternehmen eingeführten Sicherheitsvorkehrungen aufgrund des hohen Arbeitsdrucks nicht eingehalten hätten werden können. Gemeinsam mit anderen Amazon-Beschäftigten will sie nun mit einer einstweiligen Verfügung erreichen, dass das Unternehmen die Gesetze zur Arbeitssicherheit einhält…” Artikel von Bernd Müller in der jungen Welt vom 05.06.2020
    • Proteste bei Amazon: Gegen den übermächtigen Riesen
      “In Deutschland, Frankreich und den USA organisiert sich die Amazon-Arbeiterschaft. Denn während der Onlinehändler zu den grossen Gewinnern der Coronakrise zählt, sind seine Angestellten den Risiken der Pandemie ausgesetzt. (…) Die Angst vor einer Covid-19-Infektion kommt nicht von ungefähr. Dort, wo sie arbeiten, beim Versandzentrum in Winsen (Luhe) südlich von Hamburg, gab es bis Ende April mehr als fünfzig Coronafälle, womit der Amazon-Standort von den Gesundheitsbehörden offiziell als Hotspot eingestuft wurde. Seither gibt es offiziell zwar keine neuen Fälle, die Furcht ist aber geblieben: «Die Stimmung in der Belegschaft ist miserabel, jeder hat Angst vor jedem», sagt Olivia Meyer. Ihr Vorwurf: Amazon habe viel zu spät gehandelt. Ein Sprecher von Amazon Deutschland teilt hingegen mit, man tue alles, um die Beschäftigten so weit wie möglich zu schützen (…)Eine andere Sprache sprechen die Ergebnisse einer Umfrage, die die Gewerkschaft Verdi Anfang April unter Amazon-Beschäftigten in Deutschland durchgeführt hat: Die Hälfte der Befragten sagt, Abstand halten während der Arbeitszeit sei kaum möglich. Lediglich jede vierte Person meint, Abstand halten sei sowohl bei Schichtbeginn als auch während der Schicht grundsätzlich möglich. (…) Amazon scheint ein übermächtiger Riese, dagegen wirken die Ansatzpunkte für Widerstand der Beschäftigten mikroskopisch klein. Doch es gibt sie: Durch die Pandemie könnten sich die Kampfbedingungen für die ArbeiterInnen verbessern. Gewerkschaftsaktivist Christian Krähling arbeitet seit mehr als zehn Jahren am Amazon-Standort im hessischen Bad Hersfeld. «Die Unzufriedenheit vieler Arbeiterinnen und Arbeiter mit der Geschäftsleitung ist im Zuge der Coronapandemie merklich gestiegen», sagt er. Ein Indiz: Es seien mehr KollegInnen als sonst üblich in die Gewerkschaft eingetreten. Viele Beschäftigte hätten etwa beim Zwei-Euro-Bonus gesehen, dass Lohnerhöhungen, wenngleich wie in diesem Fall temporäre, doch möglich seien. Darum führt Krähling die umstrittene Regelung gegen die Leitung ins Feld und fordert mit seinen aktiven KollegInnen, dass der Bonus genauso wie Überstundenzuschläge zukünftig obligatorisch gezahlt wird. Ein weiterer positiver Effekt für die aktive Belegschaft: Wegen des Umgangs Amazons mit der Coronakrise haben sich in Deutschland GewerkschaftsaktivistInnen aus verschiedenen Standorten besser vernetzt denn je. So fand bereits im März ein deutschlandweites Treffen der gewerkschaftlichen Vertrauensleute statt; per Videokonferenz tauschten sie sich über den Umgang der jeweiligen StandortleiterInnen und die Fallzahlen aus und besprachen, ob und wie gemeinsame Aktionen gestartet werden können. Amazons Umgang mit der Krise könnte noch eine weitere für die Leitung unerwünschte Folge haben, meint Jean-François Bérot. Der Arbeiter in einem Amazon-Versandzentrum südlich von Paris sieht in der aktuellen Krise gute Voraussetzungen dafür, dass sich die Belegschaft über Ländergrenzen hinweg vernetzt. «Überall haben Amazon-Beschäftigte die gleichen Probleme. In Frankreich, den USA und in Deutschland haben sie Angst, sich mit Corona anzustecken», sagt Bérot. Auch ausserhalb Frankreichs haben Amazon-Beschäftigte mitbekommen, wie Bérot und seine MitstreiterInnen lautstark vor dem Amazon-Werk dessen Schliessung gefordert hatten. Als sich der Konzern dann nach einem Gerichtsbeschluss gezwungen sah, seine grossen Lagerzentren tatsächlich dichtzumachen, haben ArbeiterInnen in anderen Ländern gesehen, was möglich ist. (…) Mittlerweile tauschen sich täglich Amazon-ArbeiterInnen aus etwa einem Dutzend Staaten im Rahmen der Organisation aus. Dass sie unabhängig von den grossen Gewerkschaften funktioniert, sieht Krähling als Vorteil: «Für konkrete Aktionen ist es leichter, wenn sich die Beschäftigten von vor Ort austauschen, weil sie den Laden besser kennen.» Ausserdem könnten schneller Aktionen anlaufen, weil keine komplizierten bürokratischen Hürden genommen werden müssten. …“ Artikel von Sebastian Friedrich vom 04.06.2020 bei der WoZ – Die Wochenzeitung 
  • Eine polnische Amazon-Arbeiterin, alleinerziehende Mutter, stirbt: Ein Opfer der Profitjagd. Wie vorher ein Kollege in den USA – der dort auch nicht das erste Opfer war 
    In der Nacht von Sonntag auf Montag kollabierte und verstarb im Amazon-Werk bei Poznań eine Frau bei der Arbeit. Gewerkschaften kritisieren das brutale Akkordsystem, die miserablen Arbeitsbedingungen und die über 10-stündigen Schichten“- so der Tweet am 21. Mai 2020 bei kapturaküber das Todesopfer in Polen, deren Schicksal leider keineswegs einzigartig ist – im Mai 2020 war schon zuvor ein Kollege aus einem Lager Amazons in den USA verstorben – am 05. Mai 2020 in der Niederlassung Staten Island, in den USA hatte es auch im April 2020 bereits Todesopfer gegeben. Zu dem Tod der polnischen Kollegin heißt es im Thread bei kapturak außerdem – unter anderem – noch: „Amazon hat als Druckmittel zuletzt viele kurzbefristete Arbeitsverträge abgeschlossen, teilweise nur für 2 Wochen! “Die Leute fürchten sich, dass man ihnen bei schlechten Ergebnissen die Verträge nicht verlängert” berichtet Maria Malinowska von der Basisgewerkschaft pracownicza“ und „“Der Effekt ist, dass auch jemand, dem es nicht gut geht, durch die Stockwerke hetzt, um die Norm zu erfüllen.” Ca. 70% der Amazon-Angestellten hat prekäre Verträge. Genauso wie auch die Verstorbene 40jährige, alleinerziehende Mutter von 5 Kindern“. Siehe dazu die Meldung über den Tod eines Kollegen bei Amazon in den USA, sowie eine etwas seltsamere gewerkschaftliche Reaktion darauf:
  • Streik am 1. Mai 2020 bei Amazon New York – und eine globale Erklärung (samt Forderungskatalog) von Amazon-Beschäftigten
  • [21. April 2020] Zahlreiche Amazon-Niederlassungen in den USA bestreikt: Für Sicherheit, für Lohnfortzahlung
  • Der Widerstand gegen Amazons Profitjagd auf Kosten der Beschäftigten geht weiter: In den USA trotz Entlassungsterror, in Frankreich angefeuert durch ein Gerichtsurteil zugunsten SUD Solidaires 
    Bei Amazon, egal wo, „darf“ man vor allen Dingen eines: Arbeiten. Möglichst viel und lange. Und eines „darf“ man ganz und gar nicht: Die Geschäftemacherei des Konzerns auf Kosten der Belegschaften kritisieren. Der große Krisengewinnler Amazon will sich schließlich seine blendenden Geschäfte nicht vermiesen lassen. In den USA sind deswegen – wieder einmal – Beschäftigte, die öffentlich Kritik äußerten, entlassen worden, was neue Auseinandersetzungen hervorbringt, weil die Betroffenen und ihre Kolleginnen und Kollegen das selbstverständlich nicht so ohne weiteres hinnehmen wollen. In Frankreich hatten Kritiker des Geschäftsgebarens von Amazon auch den juristischen Weg eingeschlagen – und haben nun mit einem ersten Urteil einen Erfolg erzielt: Das Unternehmen muss seine Tätigkeit auf lebenswichtige Bereiche einschränken. Zur Entwicklung von Protest und Widerstand bei Amazon in den USA und Frankreich (siehe zu Amazon-Frankreich auch ausführlicher den heutigen Beitrag von Bernard Schmid) sechs aktuelle Beiträge:
    • „9 Amazon Workers Describe the Daily Risks They Face in the Pandemic“ am 10. April 2020 bei Wiredist eine Sammlung von insgesamt eben 9 Interviews mit Amazon-Beschäftigten quer durch die USA (darunter auch von Tochterunternehmen Whole Foods) über ihre Arbeitsbedingungen in Zeiten von Corona. Interviews, die einerseits zeigen, wie rücksichtslos ein Kurs durchgezogen wird, sich an der Krise zu bereichern – und das mit durchaus unterschiedlichen Facetten – und die andererseits aber auch durch die jeweiligen kurz notierten anschließenden weiteren Entwicklungen nach den Interviews deutlich machen, dass das Unternehmen aufgrund wachsender Kritik und wachsenden Widerstandes in der Tat zu (bisher meist kleineren) Zugeständnissen gezwungen worden ist und nach Ansicht der Interviewten auch weiterhin gezwungen werden kann.
    • „Amazon fires two tech workers who criticized the company’s warehouse workplace conditions“ von Jay Greene am 15. April 2020 in der Washington Post onlineberichtet von der Entlassung zweier Designerinnen am vergangenen Freitag, von denen eine, Emily Cunningham eine Aktivistin der Gruppierung Amazon Employees for Climate Justice ist, die auch die Sicherheitszustände während  der Epidemie scharf kritisiert hatte, die andere, Maren Costa eine der Unterstützerinnen. Zusätzlich bestätigte ein Amazon-Sprecher auch eine weitere Entlassung unabhängig davon – alle drei hätten „regelmäßiger Verstöße gegen die Betriebsordnung“ schuldig gemacht, so die freche Begründung. Eine Betriebsordnung, die da wohl lautet „Halts Maul und arbeite schneller“. Das ganze geschah vor dem Hintergrund, dass in nicht weniger als 74 Niederlassungen Amazons quer durch die USA inzwischen offiziell registrierte erkrankte Beschäftigte zu verzeichnen sind.
    • „Amazon Fired An Employee Involved In Workplace Organizing In Minnesota, Sources Say“ von Caroline O’Donovan am 14. April 2020 bei Buzzfeedist der Bericht über die im obigen Beitrag erwähnte dritte Entlassung eines Aktivisten – auch er für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz – bei Amazon, hier in Minneapolis. Alle drei Betroffenen sind sich im übrigen darin einig, dass diese Maßnahmen als exemplarisch gedacht sind zur Einschüchterung weiteren Protests.
    • „Amazon employees: Hear from warehouse workers, fired tech workers, and Naomi Klein“ hier am 14. April 2020 bei Google.docsdokumentiert, ist die Einladung zu einer Video-Veranstaltung gewesen, die von den Amazon Employees for Climate Justice organisiert werden sollte zum Thema Epidemie und auf der neben Aktivistinnen auch Naomi Klein sprechen sollte. Dies ist nach Mutmaßung der Gruppe der direkte Anlass für die Entlassungen gewesen – zumal direkt im Anschluss daran in allen internen Netzen der Hinweis auf diese Veranstaltung gelöscht worden sei. Mit dieser Veröffentlichung ruft due Gruppierung der Amazon-Beschäftigten dazu auf, sich an der nachwievor geplanten Veranstaltung am 16. April zu beteiligen…
    • „UN BEAU SUCCES JURIDIQUE N’AUTORISANT AMAZON QU’A LIVRER DES PRODUITS INDISPENSABLES“ am 14. April 2020 bei Luttes Invisibles(Facebook) ist ein Kommentar von Mickael Wamen (einer der Aktivsten der Ex-Goodyear-Belegschaft) zum Urteil des Gerichts in Nanterre/Frankreich, das Amazon darauf beschränkt, nur noch lebenswichtige Güter, Nahrungsmittel, Medikamente und Hygieneprodukte verkaufen zu dürfen. Das Urteil folgt dem Paragraphen L 4121-1 des französischen Arbeitsgesetzes und gilt für zumindest einen Monat. Wamen bewertet dies als bedeutenden Erfolg für die Aktiven, die das juristische Verfahren angestrengt haben – und stellt die Frage, ob dies nicht auch auf adere Unternehmen wie etwa Auto- und Flugzeugbauer ausgedehnt werden könne…
    • „AMAZON: Première victoire syndicale“ am 14. April 2020 beim Gewerkschaftsbund SUD Solidairesist eine Stellungnahme der alternativen Föderation zu dem Urteil, das als ein erster gewerkschaftlicher Sieg bewertet wird. SUD Solidaires hatte gemeinsam mit der Organisation “Les Amis de la Terre” die Klage eingereicht. Es wird in der Erklärung auch darauf verwiesen, dass das Gericht die sofortige Umsetzung durch das Unternehmen angeordnet habe, ansonsten stehe pro Tag Verzug ein Bußgeld von 1 Million Euro zu erwarten (was mit der Behauptung des Unternehmens zu tun hat, es hätte diese Einschränkung bereits vorgenommen).
  • “Wachsende Kritik und neue lokale Streikaktionen in den USA: Amazon muss erste Zugeständnisse machen – die noch lange nicht reichen”
  • Der Streik bei Amazon in New York – und die illegale Reaktion des Unternehmens – sind Teil eines immer schärferen Klassenkampfes um die Reaktion auf Corona in den USA auch in anderen Branchen
  • Amazon-Beschäftigte fordern weltweit die Schließung bei vollem Lohnausgleich – und einen Beitrag des Unternehmens für die öffentlichen Gesundheitssysteme
    Während die Corona-Virus-Pandemie bereits tausende Menschenleben gekostet hat und noch viele weitere kosten wird, bleiben die Amazon-Lager rund um die Uhr in Betrieb. Regierungen ordnen einerseits Kontaktsperren bzw. social distancing an, andererseits zwingen sie die ArbeiterInnen zur Fortsetzung der Arbeit. Amazon-Pakete werden weiter in Städte geliefert, die aufgrund der hohen Verbreitung des Virus vom Rest der Welt abgeschottet wurden, wodurch die LieferantInnen erhöhter Gefahr ausgesetzt sind.. In Ländern, in denen es in der Öffentlichkeit verboten ist, sich zu versammeln, darf Amazon wie ein „Staat im Staat“ agieren und genießt weiter alle Freiheiten des Marktes, während wir als ArbeiterInnen in geschlossenen Räumen zu Tausenden gefährdet werden. LKW-FahrerInnen und Kuriere, die meist für Subunternehmen tätig sind, transportieren das Corona-Virus zwischen den Lagern. Nicht nur riskiert Amazon, dass wir, die ArbeiterInnen, selbst angesteckt werden, sondern auch dass unsere Familien sich infizieren. Auf diese Weise verbreitet sich der Virus immer weiter in die Gesellschaft...“ – so beginnt die „Erklärung in Zeiten der Corona-Virus-Pandemie“ von Amazon Workers International in deutscher Fassung am 24. März 2020 bei Amazing Workers, die in einem Forderungskatalog aus 6 Punkten mündet, worin unter anderem die Schließung der Zentren bei vollem Lohnausgleich gefordert wird – und: „Amazon gibt einen Teil der Milliardengewinne, die von uns in den letzten Jahren erarbeitet wurden, an die Gemeinwesen zurück. Dafür sollen die öffentlichen Gesundheitssysteme der Länder, in denen Amazon tätig ist, mit 20 Milliarden Dollar unterstützt werden“. Siehe dazu drei aktuelle Beiträge über die weitere Zuspitzung der Arbeitshetze bei Amazon in mehreren Ländern – und den wachsenden Widerstand dagegen, sowie zwei Beiträge, die die aktuelle Offensive Amazons unter Ausnutzung der Epidemie konkret nachvollziehen:
    • „Covid-19, si fermano i lavoratori di Amazon“ am 24. März 2020 bei Rassegna Sindacalemeldet den Streik der Turiner Niederlassung Amazons in Italien, deren Tätigkeit, so jene Gewerkschaften im Betrieb, die den „Dreierpakt“ (große Verbände, Unternehmerverband, Regierung) unterzeichnet hatten, gegen eben dieses Abkommen verstoße. Mit dem Streik ab dem gestrigen Dienstag soll erreicht werden, dass auch Amazon nur noch „lebenswichtige Güter“ ausliefern darf…
    • „‘Petrified’ Amazon workers left in ‘300 Strong Crowds’“ am 24. März 2020 bei der Gewerkschaft GMB berichtet von den Zuständen in den britischen Lagerhäusern, in denen es an den allereinfachsten Dingen fehlt, beginnend bei Desinfektionsmitteln – aber dafür „darf“ in Gruppen von bis zu 300 Beschäftigten gearbeitet werden, trotz allen Kontaktsperren, die nun auch in Großbritannien verhängt worden seien…
    • „Courrier à la Ministre du Travail sur la situation à Amazon“ am 20. März 2020 beim Gewerkschaftsbund SUD Solidairesist ein (offener) Brief der Gewerkschaft SUD Commerce an die Arbeitsministerin Frankreichs, aufgrund der Zustände in den Niederlassungen des Unternehmens in Frankreich diese zu schließen, um die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen.
    • „Der weltgrößte Corona-Profiteur“ von Wolfram Weimer am 24. März 2020 bei n-tvfasst die wirtschaftlichen Ergebnisse des Arbeitszwangs für die Beschäftigten und die „Reaktion“ von Amazon  so zusammen: „… Der Konzern hat binnen 10 Tagen um etwa 100 Milliarden Euro an Marktwert zugelegt. Sein Gründer und Hauptaktionär Jeff Bezos ist damit in nicht einmal zwei Wochen um gut 10 Milliarden Euro reicher geworden. Kein Mensch auf der Welt hat mehr vom Coronavirus profitiert als der ohnedies reichste Mann der Welt. Finanziell am zweitbesten geht es dieser Tage Bezos geschiedener Frau MacKanzie Bezos. Sie ist in den vergangenen zehn Tagen um knapp 4 Milliarden Euro reicher geworden. Die Scheidung nach 25 Jahren Ehe brachte ihr jede Menge Amazon-Aktien ein – und die überstehen die Coronakrise besser als Gold. Denn Amazon profitiert von der Pandemie nicht aus spekulativen Gründen. Es ist das Kerngeschäft des Onlinehändlers, das derzeit boomt wie nie zuvor. (…) Doch nun breitet sich das Virus so stark aus, dass auch immer mehr Mitarbeiter und Paketzusteller sich anstecken und erkranken. Für sie legt der Konzern nun einen “Amazon Relief Fund” (Amazon Linderungs Fonds) auf. Damit soll Paketboten und anderen Mitarbeitern geholfen werden, sofern sie positiv auf das Coronavirus getestet oder an Covid-19 erkrankt sind. Den eigenen US-Mitarbeitern wird im Fall einer Erkrankung nun mit großer Geste eine zweiwöchige Lohnfortzahlung gewährt – hierzulande eine Selbstverständlichkeit auch ohne Pandemie. Der “Linderungs-Fonds” hat ein Gesamtvolumen von spärlichen 25 Millionen Dollar. Das hat Bezos in einer halben Stunde verdient…“
    • „Der Krisengewinner“ von Ines Zöttl am 23. März 2020 bei Spiegel onlinezur selben Entwicklung – und wer sie „trägt“: „… Beim Biosupermarkt Whole Foods in Washington kaufen die ein, die es sich leisten können: Überwiegend weiße Mittelschichtamerikaner mit guten Jobs, die fürs Ökogemüse bereitwillig ein paar Dollar mehr hinlegen. Doch in diesen Tagen sind in der Whole-Foods-Filiale im Stadtteil Capitol Hill auffallend viele junge Afroamerikaner unterwegs. Das Handy in der einen Hand packen sie mit der anderen Rote Bete, Sojamilch oder Lavendel-Shampoo in ein halbes Dutzend Tüten, die sich im Einkaufswagen stapeln. Sie kaufen ein, aber nicht für den eigenen Haushalt – sondern im Auftrag der Prime-Mitglieder von Amazon. Schon vor dem Ausbruch des Coronavirus hatte der Konzern, der vor drei Jahren Whole Foods übernommen hat, begonnen, seinen Lebensmittel-Lieferservice in Amerikas Städten mit Wucht auszubauen. Nun aber ist die Nachfrage ganz ohne Zutun des Unternehmens explodiert. Statt selbst einzukaufen, bestellen viele Amerikaner Nudeln, Pesto und Parmesan sicherheitshalber lieber per Klick vom heimischen Sofa aus – soweit die Ware vorrätig ist. Die meisten Bringdienste haben eine “Kontaktfrei”-Option eingeführt, mit der jede persönliche Interaktion zwischen Käufer und Kurier vermieden werden kann…“
  • „Amazon, più tutele in due stabilimenti su tre“ von Patrizia Pallara am 19. März 2020 bei Rassegna Sindacale berichtet auch aus Italien von Streiks in drei Lagern Amazons – von denen zwei bereits erfolgreich waren, indem die jeweiligen Leitungen Zugeständnisse machen mussten, was Ausstattung mit Hygienemitteln, Bedingungen in Arbeitspausen und Abständen von Personen während der Arbeit betrifft.
  • „Amazonians United Wins PTO for all Amazon Workers“ am 22. März 2020 bei Amazonians Unitedberichtet von den erfolgreichen Aktivitäten – rund um eine neue Initiative von Beschäftigten aus Chicago – für zusätzliche bezahlte freie Zeit im Angesicht aktueller Mehranforderungen: Eine Aktion, die sowohl in Chicago, als auch in Sacramento erfolgreich war und dies aufgrund (bei Amazon Aktionen durchaus nicht selbstverständlicher) massiver Beteiligung der jeweiligen Mehrheit der Belegschaft.
  • „Coronavirus: Kritik und Proteste gegen Amazon Frankreich“ von Markus Gärtner am 20. März 2020 beim Amazon-Watchblogberichtet zu den Bedingungen in Frankreich und anderen Ländern: „… Einerseits profitiert Amazon durch die steigenden Online-Bestellungen vom Coronavirus, andererseits greift die Pandemie auch die Struktur des E-Commerce-Riesen an. Die ersten Coronafälle bei Mitarbeitern in spanischen und US-amerikanischen Verteilzentren sind aufgetreten. Amazon steht dort wegen des vermeintlich nachlässigen Umgangs mit der Gefahr bereits in der Kritik: Die spanischen Logistiklager wurden einfach weiter betrieben, in den USA klagten Mitarbeiter unter anderem über unzureichenden Schutz vor dem Coronavirus.  Auch in Frankreich haben Mitarbeiter und Gewerkschaften sich über Druck und fehlende Schutzmaßnahmen von Amazon beschwert, wie der Radiosender France Inter berichtet. Der Vorwurf: Amazon drohe den Mitarbeitern in den Lagern mit Verdienstausfall, wenn diese aus Angst vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu Hause blieben. Auch der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire hat sich eingeschaltet und wettert gegen Amazon: „Dieser Druck ist inakzeptabel, und wir werden es Amazon wissen lassen“. Im Amazon-Lager Saran bei Orleans protestierten rund 300 Mitarbeiter gegen die Bedingungen und forderten eine Schließung des Amazon-Zentrums, wie Reuters berichtet. „Wir fühlen uns wirklich unsicher und ich habe Kollegen, die mit Angst zur Arbeit erscheinen“, sagt Richard Vives von der Gewerkschaft CAT. Laut dem Gewerkschafter Julien Vincent befänden sich 30 bis 40 Prozent der französischen Amazon-Mitarbeiter in den Verteilzentren derzeit nicht auf Arbeit – entweder aus Angst vor dem Virus oder weil sie ihre Kinder betreuen müssen. Amazon sucht in Frankreich nach Zeitarbeitern und bietet an, auch die Löhne in der Coronakrise zeitweise erhöhen, heißt es...“
  • „Unerträglicher Druck“ von Hansgeorg Hermann am 23. März 2020 in der jungen weltdirekt zu den Entwicklungen bei Amazon in Frankreich: „… Die Chefs der französischen Filiale des Onlinegiganten hatten ihren Lohnabhängigen in den vergangenen Tagen mit Abmahnung und Entlassung gedroht, falls sie ihren Arbeitsplatz wegen der Bedrohung durch das Virus verlassen würden. Die Beschäftigten am Standort Lille im Norden des Landes hatte Amazon mit einer Botschaft per E-Mail gewarnt: »Die hygienischen Bedingungen entsprechen den Regeln, die Arbeitssituation enthält keinerlei schwere oder unmittelbare Gefahr, unsere Position entspricht jener der Regierung.« Das von Staatschef Emmanuel Macron und seinem Premier Édouard Philippe zu Wochenbeginn vielfach zitierte »Recht auf Rückzug« werde von Amazon als »unerlaubtes Fernbleiben vom Arbeitsplatz« eingestuft und mit Entlassung bedroht, erklärte Tatiana Campagne von der Gewerkschaftsvereinigung SUD...“
  • „Amazon Poland: management puts staff at risk“ am 21. März 2020 bei Labour Solidarityist die Dokumentation des Alternativen Gewerkschaftlichen Netzwerkes für Solidarität und Kampf  einer – gemeinsamen – Stellungnahme der polnischen OZZ Inicjatywa Pracownicza und der NSZZ Solidarność gegen das Verhalten der Unternehmensleitung in den polnischen Amazon Lagern, die, anstatt der Forderung nach Schließung nachzukommen, stattdessen provokativ und gefährdend einen (minimalen) Bonus für Überstunden in Polen anbot…
  • „Témoignages du syndicat Moderné Odbory Amazon et qui sont implantés sur l’entrepôt Amazon de Sered“ am 20. März 2020 ebenfalls bei Labour Solidaritydokumentiert den Bericht der alternativen Betriebsgewerkschaft Moderne Odbory über die Entwicklungen im slowakischen Amazon-Lager Sered. Auch hier wurde die verbreitete Forderung nach Schließung nicht nur rundweg abglehnt, sondern auch weiterhin der Arbeitsdruck erhöht. Es gab zwar einige kleinere Zugeständnisse, die Ziele des Unternehmens aber sind deutlich – auch hier werden Zeitarbeits-Beschäftigte gesucht…
  • Siehe für DeutschlandAmazon: In Corona-Zeiten krank zur Arbeit? ver.di fordert mehr Rücksicht auf Gesundheit der Beschäftigten und tarifvertragliche Regelungen

Quelle: labournet.de… vom 29. Juli 2020

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