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Tarifrunde 2020 für die Callcenter der Deutschen Bank: Mehrheit für Streik

Eingereicht on 29. Januar 2021 – 15:04

Am 01. Juli begannen die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der DB Direkt GmbH an den Standorten Berlin und Essen. Nach einer ersten Vorstellung und Argumentation unserer Forderungen gab es erste Reaktionen der Arbeitgeberseite: Die Arbeitgeberseite brachte zum Ausdruck, dass man „ein ganzes Stück weit auseinander“ läge. (…) Die Forderungen der ver.di-Tarifkommission: 6 Prozent Erhöhung der Gehälter und Azubivergütungen ab 1. April 2020, mindestens aber um 150 Euro. Die Beschäftigten erhalten eine Wahloption, ob sie mehr Gehalt oder die Gehaltserhöhung in Freizeit umwandeln möchten. Einführung eines 13. Gehaltes ab 2020. Erhöhung der Vermögenswirksamen Leistungen auf 40 Euro pro Monat. Vier Tage bezahlte Freistellung für Pflegenotwendigkeiten. Neueingestellte: Verbleib in der 1. Berufsjahresstufe max. 15 Monate…” Pressemitteilung “Kein Angebot” vom 1.7.2020 bei ver.di Finanzdienstleistungen

– siehe dazu:

  • Urabstimmung Deutsche Bank Direkt: 94 Prozent der Beschäftigten wollen streiken 

Die DB Direkt GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bank und betreibt bundesweit deren Callcenter sowie weitere Vertriebs- und Servicefunktionen. Jetzt stehen die Zeichen auf unbefristeten Streik, um ein verhandlungsfähiges Tarifangebot zu bekommen. 94 Prozent der Beschäftigten bei der DB Direkt wollen den Streik. Das hat eine Urabstimmung unter den Beschäftigten im Januar ergeben. „Nach den Warnstreiks der letzten Wochen ist das ein starkes Signal. Es spiegelt die Unzufriedenheit der Beschäftigten mit der Arbeitgeberseite wider, die seit einem halben Jahr ein verhandlungsfähiges Tarifangebot verweigert“, sagte Roman Eberle, der bei ver.di verantwortliche Gewerkschaftssekretär für die DB Direkt. (…) Es ist davon auszugehen, dass die ver.di-Tarifkommission auf Grundlage des Urabstimmungsergebnisses nun kurzfristig über den Beginn des Arbeitskampfes entscheidet. Bereits im vergangenen Jahr und Anfang Januar hatten die Beschäftigten in mehreren Warnstreikaktionen ihre Arbeit niedergelegt. Das Ziel ist ein verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeberseite…” ver.di-Meldung vom 28. Januar 2021

  • Urabstimmung bei DB Direkt GmbH vom 21. bis 28. Januar 2021
    “Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten der Deutsche Bank Direkt GmbH auf, sich ab heute (21. Januar 2021) an einer Urabstimmung für einen Streik zu beteiligen. Das Dienstleistungsunternehmen betreibt die bundesweiten Callcenter der Deutschen Bank in Berlin und Essen. Im vergangenen Jahr hatten die Beschäftigten bereits in mehreren Warnstreikaktionen die Arbeit niedergelegt, zuletzt vor Weihnachten und auch zu Beginn des neuen Jahres. Das Ziel ist ein verhandlungsfähiges Tarifangebot. „Nach einem halben Jahr gibt es von der Geschäftsleitung immer noch keinen akzeptablen Vorschlag für einen fairen Tarifabschluss“, so Roman Eberle, zuständiger ver.di-Gewerkschaftssekretär. Deshalb werden die Arbeitskampfmaßnahmen jetzt nochmal intensiviert. „Die Verantwortung für die Zuspitzung des Tarifkonfliktes trägt damit der Arbeitgeber“, so Eberle. Die Urabstimmung findet bis zum 28. Januar 2021 an den beiden Standorten des Dienstleisters statt. ver.di fordert für die Beschäftigten rückwirkend ab dem 1. April 2020 sechs Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 150 Euro, sowie die Einführung eines 13. Gehaltes. Das Angebot der DB Direkt erstreckt sich über 1,5 Prozent Gehaltserhöhung ab dem 1. November 2020 und weiteren 1,5 Prozent ab 1. Januar 2022. Ein 13. Gehalt soll aus Arbeitgebersicht stufenweise eingeführt werden (bis 2025 jeweils 100 Euro jährlich). Ein weiterer Aufbau danach soll durch Beiträge der Beschäftigten kompensiert werden. „Das ist für uns inakzeptabel“, so Eberle, „wir erwarten endlich ein faires und wertschätzendes Angebot!“di-Pressemitteilung vom 21.01.2021
  • In der Warteschleife. Beschäftigte in Callcentern von »Deutsche Bank direkt« streiken für Tarifabschluss. Konzern mauert
    Vier Verhandlungsrunden – und kein abschlussfähiges Tarifangebot. Ein Ergebnis gibt es trotzdem: Streik der Beschäftigten in den Callcentern der zum Deutsche-Bank-Konzern gehörenden DB direkt. Seit Sonnabend morgen hängen Kunden immer wieder in der Warteschleife, Anfragen bleiben unbearbeitet. Bis Mittwoch morgen sechs Uhr soll das nach dem Willen von Verdi und dem Deutschen Bankangestellten-Verband (DBV) so bleiben. In den Vertriebs- und Servicecentern, wie sie firmenoffiziell heißen, arbeiten etwa 650 Menschen im Schichtsystem, rund 350 in Essen und 300 in Berlin. Die Callcenter-Beschäftigten zählen zu den Geringverdienern, gewissermaßen zum Prekariat beim Bankenriesen. Eine erste Streikphase gab es bereits vor Weihnachten, nun legten die beiden Gewerkschaften zeitlich abgestimmt nach. »Rund zwei Drittel der Beschäftigten hatten Mitte Dezember gestreikt«, sagte Roman Eberle, Verdi-Sekretär im Fachbereich Finanzdienstleistungen in NRW und Streikleiter, am Sonnabend im jW-Gespräch. Es ist auch jetzt wieder ein Arbeitsausstand unter Coronabedingungen. Keine Proteste am Arbeitsplatz, keine öffentlichen Kundgebungen. »Wir haben unsere Kollegen aufgefordert, zu Hause zu bleiben und sich nicht in die Banksysteme einzuloggen, soweit sie im Homeoffice arbeiten«, so Eberle. (…) Die Streikphasen fallen in eine Zeit geschlossener Bankfilialen, corona- und jahreszeitenbedingt. Ideal, um Druck aufzubauen, da zahlreiche Kunden Callcenter verstärkt kontakten, weiß Eberle. Nur: Wirken die Arbeitskampfmaßnahmen, sind telefonische oder Onlineberatungen eingeschränkt? »Der Streik hat in den Centern zu enormen Arbeitsausfällen geführt, das Servicelevel ist deutlich gesunken«, sagte Eberle. Richtig ist aber auch: Die Unternehmensführung bewege sich momentan nicht, sagte Sigrid Betzen, Streikleiterin und Bundesgeschäftsführerin des DBV, am Sonnabend gegenüber jW. »Dafür sind unsere Mitglieder um so engagierter, die Stimmung unter den Streikenden ist gut.« Der DBV – aus der Tradition der liberalen Hirsch-Dunkerschen Gewerkvereinen kommend –, ist mit einem nahezu identischen Forderungskatalog wie Verdi in die Tarifgespräche gegangen. Gleichfalls ergebnislos. Beide Organisationen führten ihre Verhandlungsrunden parallel, aber unabhängig voneinander, betonten Eberle und Betzen unisono. Auftakt und Länge der Streiks stimme man jedoch ab, so Betzen. Das koordinierte Vorgehen erhöhe die Chance, tarifpolitisch erfolgreich zu sein. »Die DB direkt sollte endlich einlenken und ein akzeptables Angebot liefern.«…” Artikel von Oliver Rast in der jungen Welt vom 04.01.2021
  • -6.1.2021 Erneut Streiks in Callcentern der Deutschen Bank
    Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten der Deutschen Bank Direkt GmbH (DB Direkt) erneut zu Streiks in den Callcentern der Deutschen Bank auf, die von der DB Direkt betrieben werden. Die Arbeitsniederlegungen beginnen am Samstag (2. Januar 2021) ab sechs Uhr morgens, das Ende des Streiks ist für Mittwoch (6. Januar 2021) sechs Uhr morgens vorgesehen. Betroffen sind die beiden Standorte der DB Direkt in Berlin und Essen. Corona bedingt gibt es keine Streikkundgebungen an den beiden Standorten. Die Beschäftigten werden aufgefordert, zu Hause zu bleiben bzw. sich nicht in die Banksysteme einzuloggen, soweit sie im Homeoffice arbeiten. Grund für die Streikmaßnahmen sind die bislang vier ergebnislosen Tarifrunden. ver.di fordert für die Beschäftigten sechs Prozent mehr Gehalt rückwirkend ab dem 1. April 2020, mindestens aber 150 Euro. Das Angebot der DB direkt sieht 1,5 Prozent Gehaltserhöhung ab dem 1. November 2020 und weitere 1,5 Prozent ab 1. Januar 2022 vor…” ver.di-Pressemitteilung vom 01.01.2021
  • Donnerstag und Freitag: Erneut Warnstreiks in Callcentern der Deutschen Bank
    Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten der Deutschen Bank Direkt GmbH am morgigen Donnerstag (15. Oktober) und am Freitag (16. Oktober) zu einem Warnstreik auf. Betroffen sind die Standorte Berlin und Essen, die die Callcenter der Deutschen Bank betreiben. „Auch nach drei Verhandlungsrunden hat die Arbeitgeberseite kein abschlussfähiges Angebot vorgelegt. Deshalb intensivieren wir jetzt die Streiks“, so Roman Eberle, der die Tarifverhandlungen für ver.di bei der DB Direkt führt. Eine Streikkundgebung findet am 15. Oktober 2020 um 9:30 Uhr in Essen (Bismarckplatz 1) statt. Das bisherige Angebot der Arbeitgeberseite sei eine dürftige, zweistufige Gehaltserhöhung um jeweils 1,3 und 1,5 Prozent bei sieben Nullmonaten, so Eberle. „Das ist völlig inakzeptabel und zeigt: Dem Arbeitgeberangebot fehlt der notwendige Respekt hinsichtlich der Arbeitsleistung der Beschäftigten. Wertschätzung sieht anders aus“, sagte der Gewerkschafter. ver.di fordert neben einer Gehaltserhöhung um 6 Prozent, mindestens aber 150 Euro, eine Wahloption zwischen Geld und Freizeit und die Einführung eines 13. Gehaltes. Der Gehaltstarifvertrag ist Ende März ausgelaufen. Der Beginn der Tarifverhandlungen verzögerte sich allerdings Corona-bedingt bis in den Juli…” di-Pressemitteilung vom 14.10.2020
  • 9.2020: Warnstreiks in Callcentern der Deutschen Bank
    Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten der Deutschen Bank Direkt GmbH am heutigen Dienstag (15. September 2020) zu einem Warnstreik auf. Betroffen sind die Standorte Berlin und Essen, die die Callcenter der Deutschen Bank betreiben. „Mit den Warnstreiks in Berlin und Essen wollen wir Druck aufbauen, damit sich der Arbeitgeber endlich bewegt“, so Roman Eberle, der die Tarifverhandlungen für ver.di seit Juli bei der DB Direkt führt. Nach zwei Verhandlungsrunden habe die Arbeitgeberseite eine dürftige, zweistufige Gehaltserhöhung um jeweils 1,3 und 1,5 Prozent bei sieben Nullmonaten angeboten, so Eberle. „Das vorliegende Arbeitgeberangebot ist alles andere als ein angemessener Ausdruck der Wertschätzung für die Arbeitsleistung der Beschäftigten“, sagte der Gewerkschafter. ver.di fordert neben einer Gehaltserhöhung um 6 Prozent, mindestens aber 150 Euro, eine Wahloption zwischen Geld und Freizeit und die Einführung eines 13. Gehaltes. Der Gehaltstarifvertrag ist Ende März ausgelaufen. Der Beginn der Tarifverhandlungen verzögerte sich allerdings Corona bedingt bis in den Sommer. Die DB Direkt GmbH ist Teil der Deutsche Bank-Gruppe. Dort erfolgt neben dem telefonischen Kundendienst auch der Direktvertrieb ausgewählter Bankprodukte…” ver.d-Pressemitteilung vom 15.09.2020
  • Siehe das Special zur Deutschen Bankbei ver.di

Quelle: labournet.de… vom 29. Januar 2021

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