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Iranische Lehrergewerkschaft ruft zum Generalstreik auf

Eingereicht on 16. Oktober 2018 – 8:34

Der Koordinierungsrat der Lehrergewerkschaften im Iran (CCTSI) rief zu einem landesweiten Streik der Lehrer und anderer akademischer Mitarbeiter am 14 und 15. Oktober auf.

In dem Brief, der das Bildungsministerium in große Sorge versetzen dürfte, wurde vor allem darauf hingewiesen, wie niedrig die Löhne der Lehrer sind.

Ihre Löhne sind bereits „schmerzhaft niedrig“, doch weitere Kürzungen in dem Budget für Schulen, die steigende Inflation und die steigenden Kosten für Bildung im Rahmen der allgemeinen Wirtschaftskrise verschlechtern ihre Situation noch einmal. Die Mehrheit der Lehrer lebt unterhalb der Armutsgrenze und immer mehr öffentliche Schulen verschwinden.

Die Mullahs haben zu sehr damit zu tun, „an der Macht zu bleiben und sich selbst zu verteidigen“ und unternehmen daher nichts, um die Situation der hart arbeitenden Lehrer oder Studenten zu verbessern. Sie haben die Proteste der Lehrer ignoriert und sie stattdessen an „ihren verfassungsrechtlichen Bruch ihrer Bildungspflicht“ erinnert. Sie haben es sogar abgelehnt, das Gesetz von 2007 über die Öffentlichen Dienste umzusetzen und die Rücklagenfonds der Lehrer ausgeplündert, rund 1200 $ von jedem Lehrer.

In dem Brief heißt es weiter:“ Die iranische Regierung und das Parlament sind darin gescheitert, die Sorgen der Lehrer über einen Verfall der Bildungsqualität und des Bildungssystems ernst zu nehmen. Nun ist daher die Zeit gekommen, gegen die Zustände zu protestieren. Alle von uns haben den Eindruck, dass das Ministerium für Bildung, welches für die Bildung von Millionen Menschen zuständig ist, kein praktisches Programm oder eine Vision hat, wie unsere Bildungsinfrastruktur verbessert werden soll. Anstatt die Qualität der Information und die Lebensbedingungen der Lehrer zu verbessern, ist das Ministerium eher bemüht, die Bildung immer teuer zu machen und die Lehrer immer mehr verarmen zu lassen.“

Der Streik wird am Sonntag starten – die iranische Arbeitswoche geht von Samstag bis Donnerstag – und es wird Protestaktionen vor den Verwaltungsgebäuden der Schulen geben.

In dem Brief heißt es weiter:“ Wir machen diese Protestaktionen, weil die Lehrer unter solchen Bedingungen nicht mehr unterrichten können. Die Klassen sind völlig überfüllt und es finden Lehreinheiten in dauerhaften Provisorien statt. Das macht keinen Sinn….Wir haben daher die Lehrer gebeten, nicht mehr in die Klassen zu gehen und den Studenten klar zu machen, warum wir diesen Streik machen. Wir fordern die Leitung der Schulen auf, sich den Protesten anzuschließen und von harten Strafen oder einer schlechten Behandlung unserer Kollegen Abstand zu nehmen. Wir warnen die Sicherheitsdienste und Institutionen davor, die Lehrer zu verfolgen, die an den Protesten teil nehmen. Sie haben bereits Verhaftung und Inhaftierung erleben müssen und einige von ihnen liegen immer noch in Ketten. Wir fordern, dass sie ihre Waffen der Unterdrückung nieder legen.“

Die Gewerkschaft führt damit fort, dass es im Falle der Mißachtung ihrer Forderungen im November zu einem Generalstreik kommt.

Quelle: ncr-iran.org… vom 16. Oktober 2018

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