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Trotz aller Repressionsversuche: Die Streiks im Iran gehen weiter

Eingereicht on 19. November 2018 – 15:14

„In Iran haben Sicherheitskräfte nach tagelangen Arbeiterprotesten in der Provinz Chusestan mehrere Personen festgenommen. Der Gouverneur der Region im Südwesten des Landes, Gholam-Resa Schariati, bestätigte am Sonntag, dass die Polizei mindestens vier Arbeiter einer Zuckerfabrik in der Stadt Schusch abgeführt habe. Nach Behördenangaben protestierten die Männer, da ihnen seit Monaten keine Löhne mehr ausgezahlt worden sind.  Augenzeugen berichten, im Laufe mehrerer Tage hätten sich immer mehr Menschen an den Versammlungen beteiligt. Dabei sollen auch politische Forderungen und Vorwürfe an die Regierung geäussert geworden seien. Unbestätigten Berichten zufolge besetzten die Arbeiter auch eine Moschee und hielten den zuständigen Kleriker für einige Stunden als Geisel fest…“ – aus der dpa-Meldung „In Iran protestieren Arbeiter wegen zurückgehaltener Löhne“ vom 18. November 2018 (hier bei der NZZ), worin die Ursachen der wirtschaftliche Krise des kapitalistischen Regimes im Iran allerdings auf die Sanktionen reduziert werden. Siehe dazu drei weitere aktuelle Beiträge über drei verschiedene Streiks mit denselben Ursachen und den (bisher wirkungslosen) Repressionsmaßnahmen, sowie den Verweis auf unseren bisher letzten Beitrag zu den aktuellen Streiks im Iran:

„Haft Tappeh update: Shush residents support striking workers“ am 17. November 2018 bei der Shahrokh Zamani Action Campaign war eine Meldung über die Aktionen am Freitag in der Stadt Shush (wo die Haft Tappeh Zuckerfabrik liegt), als die protestierende Belegschaft zum Freitagsgebet kam, und ihr Protest von breiten Teilen der Bevölkerung unterstützt wurde (was in der Meldung mit einer Reihe Fotos dokumentiert wird). Gleichzeitig wird darin berichtet, dass das Regime verschiedene Repressionseinheiten rund um die Stadt zusammenziehe (die, sofern die dpa Meldung zutrifft, dann ja auch aktiv geworden sind), was die Streikenden damit beantwortet haben, erst recht ihre Entschlossenheit zu bekunden und weiter dafür zu kämpfen, dass das privatisierte Unternehmen enteignet werde.

„Steel workers continue to strike in Ahwaz against Iran regime“ von Hassan Mahmoudi am 15. November 2018 bei Al Arabiya English ist ein Bericht vom Donnerstag über die streikenden Stahlarbeiter in Ahvaz, die ebenfalls ihre Aktion fortsetzen – wobei beide streikende Belegschaften bei ihren Kundgebungen und Demonstrationen ihre Solidarität mit der jeweils anderen bekunden und die Gemeinsamkeit der Anliegen unterstreichen.

„Iran: court sentences 15 workers to prison and flogging for striking“ am 12. November 2018 bei Freedom ist ein Bericht über ein Gerichtsurteil gegen die Streikenden der HEPCO Werke (Ausrüstung für den Straßenbau), von denen 15 Kollegen für ihre Streikteilnahme verurteilt wurden – auch diese Belegschaft wehrt sich gegen die Auswirkungen der Privatisierung ihres Werkes, bei der von 8.000 Beschäftigten beinahe 7.000 auf die Straße geworfen wurden.

Zu den aktuellen Arbeitskämpfen im Iran zuletzt: „Streikende Stahlarbeiter und Zuckerarbeiter im Iran demonstrieren gemeinsam – Lehrergewerkschaft organisiert Sit-Ins“ am 14. November 2018 im LabourNet Germany.

Quelle: labournet.de… vom 19. November 2019

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