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Imperialismus: Ungleichheit & Ausbeutung im Weltmassstab

Eingereicht on 3. Januar 2021 – 12:10

Jonas Röösli. Die globalisierte Weltwirtschaft ist von starken Ungleichheiten geprägt. Die meisten grossen international agierenden Unternehmen sind immer noch Konzerne aus den ehemaligen Kolonialmächten, insbesondere den USA, Westeuropa und Japan. Gleichzeitig konzentriert sich die schwerste Armut weiterhin im Globalen Süden, meist in ehemaligen Kolonien. Neuere Untersuchungen zum Nord-Süd-Verhältnis zeigen auf, wie sich der Imperialismus im 21. Jahrhundert weiterentwickelt hat und wie Ausbeutung im Globalen Süden und globale Wertschöpfungsketten zur ungleichen Entwicklung beitragen.

Einführung: Imperialismus und Kapitalismus

Imperialismus ist die Unterordnungen einer Gesellschaft unter die Interessen einer anderen, oder genauer unter die Interessen der herrschenden Klasse einer anderen Gesellschaft. Dies kann zum Beispiel politisch-militärische, ökonomische und kulturelle Formen annehmen. Imperialismus ist dabei nicht auf eine spezifische historische Epoche beschränkt. Er kann sowohl die Form von antiken Reichen wie den alt-orientalischen Reichen oder dem römischen Reich annehmen, als auch von Kolonialreichen der Moderne wie dem französischen oder dem englischen. Formelle und direkte militärische Kontrolle über ein Gebiet ist nur eine Form, in der sich der Imperialismus äussern kann. Andere Formen sind Zwangsverträge oder wirtschaftliche Ausbeutung. Im Folgenden wollen wir uns auf wirtschaftliche Aspekte des Imperialismus in kapitalistischen Gesellschaften konzentrieren.

Unter dem Eindruck des Wettlaufs um Afrika untersuchten Ökonom:innen und marxistische Theoretiker:innen (unter anderen Hobson (1), Hilferding (2), Luxemburg (3) und Lenin (4)) um die Jahrhundertwende die spezifische Form des Imperialismus im damaligen Kapitalismus. Der Imperativ der möglichst effizienten Verwertung von Kapital treibt die Klasse der Kapitalist:innen zur steten Suche nach Ressourcen, Arbeitskräften und Absatzmärkten über nationale Grenzen hinweg. Ein zunehmend monopolistischer und mit dem Finanzwesen verbandelter Teil der Bourgeoisie bediente sich des politischen und militärischen Apparates des Staates, um sich neue Territorien für möglichst günstige Bedingungen für die Akkumulation anzueignen. Der Erste Weltkrieg war der Höhepunkt dieses Expansionsdrangs, da die Aufteilung der Welt unter den kapitalistischen Kolonialmächten zu dem Zeitpunkt beinahe abgeschlossen war und somit nur noch Territorien anderer Kolonialmächte zur Eroberung vorhanden waren.

Quelle: sozialismus.ch… vom 3. Januar 2021; dieser Beitrag ist im antikap 13, der Zeitschrift der Bewegung für den Sozialismus erschienen

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