Was will Edward Saids Orientalismus? Eine Kritik
Irfan Khawaja. Für Edward Said, den Chefdenker des sogenannten Postkolonialismus, ist der Orientalismus eine gebieterische westliche Projektion auf den Orient. „Dabei genügt es nicht, einfach zu sagen, dass die moderne Orientalistik zum Imperialismus und Kolonialismus beigetragen hat“ wird uns stumpf erzählt. „Derart verdankte der Orientalismus sein Dasein nicht etwa seiner speziellen Offenheit oder Empfänglichkeit, sondern der durchgängigen internen Konstitution als Willen zur Macht über den Orient.“ Der Imperialismus bezog seine Unterstützung aus dem Rassismus, und was den Rassismus betrifft: „Im 19. Jahrhundert hielt praktisch jeder Europäer – und ich meine, das kann man allgemein so sagen – die Orientalistik für ein System […] und war insofern ein fast absolut ethnozentrisch eingestellter Rassist oder Imperialist.“
Ein großer Teil von Orientalismus, The Question of Palestine, Covering Islam, Culture and Imperialism sowie Saids anderer Arbeiten versucht diese Behauptungen zu untermauern. Obwohl Said dazu neigt, die Erklärung des Imperialismus durch den Orientalismus auf die Periode, die auf Napoleons Invasion in Ägypten 1798 folgt, zu beschränken, verbindet das Kapitel über „die Bandbreite des Orientalismus“ den modernen Imperialismus mit einer konsistenten Tendenz des Denkens, die sich von der griechischen Antike über das christliche Mittelalter bis in die Renaissance und die Aufklärung erstreckt. Oder, wie Said es ausdrückt, es „umreißt vorab alle historischen, philosophischen, und soziopolitischen Dimensionen des Themas“. Orientalistischer Rassismus und Imperialismus sind für ihn konsistente und sich gleichbleibende politischen Themen.
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Quelle: rote-ruhr-uni.com… vom 25. Januar 2022
Tags: Bücher, Imperialismus, Postmodernismus
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