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Imperialistische Aggression gegen Venezuela

Submitted by on 18. Oktober 2025 – 17:52

Jules Soran. Die Trump-Regierung hat der CIA eine „geheime Operationen” in Venezuela genehmigt. was eine Eskalation der imperialistischen Aggression bestätigt.

Am Mittwoch, dem 15. Oktober, berichtete die New York Times, dass die Trump-Regierung der CIA erlaubt habe, geheime Operationen auf venezolanischem Boden durchzuführen. Das Ziel ist klar: die Regierung von Maduro zu destabilisieren, um den Interessen des US-Imperialismus zu dienen. Zuvor hatten die USA die US-Marine vor der venezolanischen Küste stationiert und mit Angriffen auf Boote mindestens 27 Menschen getötet. Mit der Mobilisierung der CIA auf venezolanischem Boden erreicht die Aggression der USA eine neue Stufe.

Auf dem Weg zu einer Bodeninvasion in Venezuela?

Nach der Veröffentlichung durch die New York Times bestätigte Trump diesen Schritt am selben Tag auf einer Pressekonferenz. Er gibt zu: „Wir richten unseren Blick jetzt sicherlich auf das Land, denn das Meer haben wir gut unter Kontrolle.” Bislang richteten sich die Aggressionen der USA gegen zivile Schiffe in venezolanischen Hoheitsgewässern. Laut der New York Times würden die neuen Richtlinien der Regierung „die Durchführung tödlicher Operationen in Venezuela und eine ganze Reihe von Operationen in der Karibik ermöglichen.“ Auch wenn die geplanten Maßnahmen der CIA nicht mit Sicherheit bekannt sind, präzisiert die Zeitung: „Die Behörde wäre befugt, verdeckte Aktionen gegen Maduro oder seine Regierung durchzuführen, entweder einseitig oder in Abstimmung mit einer größeren Militäroperation.“

Diese Maßnahmen kommen zu einem umfangreichen Einsatz von US-Streitkräften vor der Küste Venezuelas hinzu, bei dem acht Kriegsschiffe und ein U-Boot zum Einsatz kommen, unterstützt von 10.000 Infanteristen, die in den umliegenden Stützpunkten stationiert sind. So haben die USA ein Fischerboot acht Stunden lang mit 18 Soldat:innen geentert und fünf Boote versenkt, das letzte davon am 14. Oktober, wobei sechs Menschen ums Leben kamen, die zu den insgesamt 27 Morden auf See in den letzten zwei Monaten hinzukommen. Das Ziel besteht ganz sicher darin, in einem Land, in dem eine große Anzahl von Waffen im Umlauf ist, einen Unfall zu provozieren, der als Vorwand für eine noch schnellere Eskalation der US-Operationen dienen würde.

Um diese neue Eskalation zu rechtfertigen, führen Trump und seine Regierung erneut den Vorwand des Kampfes gegen den Drogenhandel an. Washington bezeichnet die Aktivitäten von Banden aus Venezuela sogar als „Terrorismus“, obwohl es keine konkreten Beweise für eine Verbindung zwischen den bei den jüngsten Operationen getöteten Personen und dem Drogenhandel gibt. In Wirklichkeit richten sich die Angriffe gegen kleine Boote, und die US-Armee greift auch Fischerboote an, was Trump mit einer zynischen Bemerkung abtut: „Wenn ich Fischer wäre, würde ich hier nicht fischen wollen.“ Die US-Armee tötet Zivilist:innen und versenkt Schiffe im Namen eines imaginären Krieges gegen den Drogenhandel.

Das Ziel ist klar: die venezolanische Regierung zu schwächen und zu isolieren, bis sie den Interessen der USA nachgibt. Um diese Propaganda zu untermauern, wird Maduro als Anführer des angeblichen Kartells „Los Soles“ dargestellt, das vom US-Staat erfunden und als terroristisch eingestuft wurde, um das Kopfgeld von 50 Millionen Dollar auf ihn zu rechtfertigen. Da Maduro als Anführer des Kartells gilt, könnte die CIA direkte Angriffe gegen seine Person durchführen. Es ist offensichtlich, wie diese Darstellung dazu dient, die imperialistische Offensive der Vereinigten Staaten zu legitimieren und die Menschen unter dem Deckmantel der „Drogenbekämpfung” auf einen Regimewechsel vorzubereiten.

Derzeit sind die konkreten Ziele der CIA noch ungewiss, aber es ist zu befürchten, dass sie die venezolanische Gesellschaft destabilisieren könnte. In diesem Zusammenhang wirft der jüngste Anschlagsversuch auf die ehemalige US-Botschaft in Caracas Fragen auf: Die USA haben keine diplomatische Vertretung mehr in Venezuela, aber das Gebäude ist weiterhin besetzt. Nicolás Maduro hat den Anschlag als Operation unter falscher Flagge angeprangert, die seiner Meinung nach darauf abzielt, einen Skandal zu provozieren und eine weitere Eskalation der Spannungen zwischen den beiden Ländern zu rechtfertigen. Ohne sich auf Maduros Worte zu verlassen, könnten sich solche verwirrenden Ereignisse häufen, wenn der US-Geheimdienst seine Aktivitäten im Land verstärkt. Tatsächlich unterstützen die USA seit Jahren die proimperialistischen Sektoren der venezolanischen Opposition und gingen sogar so weit, Putschversuche gegen die Chavisten im Jahr 2019, während der ersten Amtszeit von Trump, zu unterstützen.

Trumps Strategie zielt auf eine anhaltende Destabilisierung des Landes ab und setzt auf Spaltungen innerhalb des Regimes, insbesondere auf Überläufer aus der Armee, die Maduros wichtigste Stütze im Land ist. Diese Strategie des maximalen Drucks, die seit den Sanktionen gegen Venezuela im Jahr 2019 verfolgt wird, hat lediglich dazu geführt, dass die venezolanische Bevölkerung verarmt ist und sich der Sicherheitsapparat um Maduro herum wieder zusammengeschlossen hat.

Gegen die imperialistische Aggression: US-Truppen raus aus der Karibik!

Die derzeitige Eskalation gegen Venezuela ist nur die Fortsetzung der wiederholten Versuche Washingtons, das Land wieder in seinen Einflussbereich zu bringen. Dieser zunehmende Druck ist eindeutig Teil der Rückkehr zur Monroe-Doktrin, die die Trump-Regierung im Rahmen ihrer Wende zu einem offen aggressiveren Imperialismus wiederbelebt. Für die USA ist es unerträglich, im Herzen ihres Einflussbereichs eine Regierung zu sehen, die sich ihrer Hegemonie entzieht. Umso mehr, als dieses Land über die größten Ölreserven der Welt verfügt, die nordamerikanische Konzerne seit jeher ausbeuten. Ein Regimewechsel unter der Ägide Washingtons würde zu einer vollständigen Öffnung dieser Ressourcen für US-Kapital führen.

Es ist von entscheidender Bedeutung, die Aggression gegen Venezuela sowie die Eskalation, die die gesamte Region ins Chaos zu stürzen droht, anzuprangern. Diese Verurteilung bedeutet keine politische Unterstützung für die Regierung Maduro, die sich durch blutige Repressionen gegen die Bevölkerung und die Arbeiter:innen an der Macht hält. Eine Kraft, die in der Lage ist, jedem imperialistischen Militäreinsatz bis zum Ende Widerstand zu leisten, kann nur durch die Mobilisierung der Arbeiter:innen und der Bevölkerung entstehen. Diese Politik vertreten unsere Genossen der Liga de Trabajadores por el Socialismo (LTS), der Schwesterorganisation von Klasse Gegen Klasse/RIO in Venezuela. Nein zur imperialistischen Einmischung, sofortiger Abzug der US-Truppen!

Quelle: klassegegenklasse.org… vom 18. Oktober 2025

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