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US-Präsidentschaftswahl 2020: Ergebnisse widerlegen Identitätspolitik

Eingereicht on 7. November 2020 – 18:16

Eric London. Eine erste Analyse der bis dato ausgezählten Stimmen bei der US-Präsidentschaftswahl 2020 entlarvt das Bild als falsch, das die Demokratische Partei von der amerikanischen Politik zeichnet: dass die Gesellschaft vorwiegend nach Hautfarben gespalten sei. Die Daten zeigen, dass das Wahlergebnis in Wirklichkeit vorwiegend durch sozioökonomische Faktoren bestimmt wurde.

Ein Vergleich der Wahlergebnisse von 2016 und 2020 zeigt, dass die Auswirkungen der Coronapandemie und die Wirtschaftskrise bedeutende Teile gerade auch der weißen Arbeiter bewogen haben, für den Kandidaten der Demokraten Joe Biden zu stimmen.

Die Wahlbeteiligung in der Arbeiterklasse sowie in Teilen der unteren Mittelschicht, die von der Coronapandemie stark betroffen sind, nahm deutlich zu. In der Folge konnte Biden seinen Stimmenvorsprung, der auf etwa 6 oder 7 Millionen Stimmen anwachsen dürfte, vergrößern. Das ist das Doppelte des Vorsprungs, den Hillary Clinton 2016 gegenüber Donald Trump hatte. Über 66 Prozent der Wahlberechtigten gaben in diesem Jahr ihre Stimme ab – die höchste Wahlbeteiligung seit 1900, wobei Frauen damals noch kein Wahlrecht hatten. Seit 1968, als 60,7 Prozent der Bevölkerung ihre Stimme abgaben, hatte die Wahlbeteiligung keine 60 Prozent mehr erreicht.

Männer, weiße Männer und Männer ohne College-Abschluss stimmten deutlich häufiger gegen den amtierenden Präsidenten Trump als vor vier Jahren. In Bundesstaaten, deren Bevölkerung aufgrund der Coronapandemie dezimiert wurde – darunter Wisconsin, Michigan und Arizona –, war diese Verschiebung ausschlaggebend dafür, dass Biden die Wahl für sich entscheiden konnte.

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