Mit der Verkündung des Rentengesetzes wenige Stunden nach dessen Bestätigung durch den Verfassungsrat und der anschließenden Ansprache an die Franzosen am Montagabend will Emmanuel Macron die Mobilisierung gegen seine Reform abwickeln. Doch ein Schlussstrich scheint unmöglich, wenn 64 % der Franzosen angeben, dass sie sich eine Fortsetzung der Bewegung wünschen. Die Aktionen, Streiks und Demonstrationen gehen weiter und warten auf den 1. Mai, dessen Stärke den weiteren Verlauf der Proteste weitgehend bestimmen wird.

„Es ist noch nicht vorbei“, lautete der Titel des Kommuniqués der Intersyndicale ((d.h. der 8 im Protest vereinten Gewerkschaftsbünde)) am Abend, nachdem der Verfassungsrat das Rentengesetz bestätigt hatte. Zur gleichen Zeit begannen in den meisten großen Metropolen und in einigen kleineren Städten spontane Demonstrationen, die sich teilweise bis in die Nacht hinein hinzogen. Am nächsten Tag demonstrierten erneut fast 2 000 Menschen in Rennes. Einige hundert weitere marschierten am Abend im 19. Arrondissement von Paris oder in Lyon. Am Montagmorgen waren die Blockaden an den Eingängen der Pariser Abfallwirtschaftsbetriebe noch immer in Kraft, wo die CGT morgen über die Fortsetzung des Streiks in diesem Sektor entscheiden will. Zur gleichen Zeit wurde in Charleville-Mézières die Umgehungsstraße blockiert, was zeigt, dass der Streik noch nicht vorbei ist.

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Quelle: labournet.de… vom 28. April 2023

Tags: Arbeiterbewegung, Arbeitswelt, Frankreich, Gewerkschaften, Neoliberalismus, Repression, Strategie, Widerstand