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Die Version der Nord-Stream-Sprengung durch ukrainische Taucher ist Unsinn

Eingereicht on 29. August 2024 – 9:10

Die Version des Westens, die Ukraine habe die Nord Streams von einigen Tauchern von einem Segelboot aus sprengen lassen, ist unsinnig, was überraschenderweise nun sogar das deutsche Magazin Focus im Detail aufgezeigt hat.

Es kam unerwartet, aber das deutsche Nachrichtenmagazin Focus hat einen Artikel mit der Überschrift „Haftbefehl gegen ukrainischen Staatsbürger – Sprengten Ukrainer Nord Stream? Experte warnt vor schnellen Schuldzuweisungen“ veröffentlicht, in dem es genau erklärt, warum die Version der Nord-Stream-Sprengungen durch ukrainische Taucher unrealistisch ist. Der Focus bestätigt dabei im Kern alles, was ich und andere Kritiker der Geschichte, die nur den Sinn hat, von der Täterschaft der USA abzulenken, seit der ersten Veröffentlichung dieser Räuberpistole sagen. Gehen wir den Focus-Artikel also einmal durch.

Prof. Dr. Joachim Krause, der Autor des Focus-Artikels, ist Direktor emeritus des Instituts für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel, die für ihre stramm transatlantische Ausrichtug bekannt ist, weshalb sein Artikel im Focus noch verwunderlicher ist.

Zu viel Sprengstoff für das kleine Boot

Da bei den Sprengungen von einer Sprengwirkung jeweils von 500 Kilogramm TNT-Äquivalent die Rede ist, bedeutet das, dass die eingesetzten Bomben auch etwa 500 Kilogramm gewogen haben, denn die Rede ist davon, dass die Bomben die Sprengkraft hatten, die einer 500 Kilogramm schweren TNT-Ladung entspricht. Eine so große Sprengwirkung ist auch nötig, da der hohe Wasserdruck in 80 Metern Tiefe dem Druck einer Explosion entgegenwirkt, sodass man in 80 Metern Tiefe weit mehr Sprengstoff für die Zerstörung einer Pipeline braucht, als man beispielsweise an Land brauchen würde.

Und dass die Bomben diese Größe hatten (also etwa 500 Kilogramm pro Stück wogen), ist unbestritten, denn kleinere Bomben hätten keine so starke Explosion ausgelöst, wie seismische Messstationen sie registriert haben.

Laut der offiziellen Version wurde dabei der Sprengstoff Oktogen eingesetzt, ein Sprengstoff, der um etwa zehn Prozent wirkungsvoller ist als TNT. Daher dürften die bei den Sprengungen der Nord Streams eingesetzten Oktogen-Bomben etwa 450 Kilogramm gewogen haben, wie ich schon im Mai 2023 als Reaktion auf eine weitere Märchengeschichte des Spiegel aufgezeigt habe.

Und das ist mein Hauptkritikpunkt an der offiziellen Version, denn solche Bomben ungesehen auf das kleine Segelboot zu verladen – und vor allem, sie auf See auf dem kleinen Boot ohne den dafür eigentlich nötigen Kran kontrolliert ins Wasser zu lassen – ist unmöglich. Ich wüsste auch gerne, wo die Täter die großen Bomben und die ganze Taucherausrüstung auf dem kleinen Boot verstaut haben sollen.

Das stellt auch Professor Krause in dem Focus-Artikel fest:

„Um von der Andromeda aus die enormen Sprengkräfte freizusetzen, die am 22. September seismisch zu messen waren, hätte die Segeljacht mit mehr als zwei Tonnen Sprengstoff beladen werden müssen, zudem mit Dutzenden von Sauerstoffflaschen, Markierungsbojen, Navigationshilfen, Hebekissen und anderem Gerät. Das wäre doch in dem kleinen Hafen aufgefallen.“

Die absichtlich hinterlassenen Spuren

Eine weitere Merkwürdigkeit, auf die ich immer wieder hingewiesen habe, ist, dass an Bord des kleinen Segelbootes auch Spuren des Sprengstoffes gefunden worden sein sollen. Das ist deshalb unglaubwürdig, weil das bedeuten würde, dass die Bomben erst an Bord zusammengebaut worden sein müssten. Aber so große Bomben auf dem kleinen Boot zu basteln, ist kaum realistisch. Und selbst wenn, dann wäre der Sprengstoff sicher verpackt gewesen und wäre nicht „per Hand“ in die Bomben gekippt worden.

Der Focus-Experte wundert sich auch darüber, und fragt, warum das Boot sauber war und keine Spuren von Dreck aufwies, den die Taucher nach mehreren Tauchgängen auf 80 Meter Tiefe in der trüben Ostsee mit an Bord gebracht haben müssten. Professor Krause schreibt dazu:

„Da es dort unten sehr schmutzig ist, hätte das gemietete Schiff nach der Rückkehr außerordentlich verdreckt sein müssen. Dafür gab und gibt es keine Hinweise. Stattdessen wurden Sprengstoffreste an Bord gefunden,was sehr ungewöhnlich ist, denn Sprengstoffpackungen sind in der Regel sicher in Plastik verpackt und würden auch so am Grund verteilt werden. Es liegt daher nahe davon auszugehen, dass die Sprengstoffreste absichtlich an Bord verteilt worden sind, um eine falsche Spur zu legen.“

Krause sagt hier – und auch später in seinem Artikel – sehr deutlich, dass er die Geschichte mit den ukrainischen Tauchern für ein Ablenkungsmanöver hält. Das habe ich auch berichtet, wobei es dafür noch mehr Hinweise gibt. Aber natürlich erwähnt Krause in seinem Artikel nicht, wovon (oder von wem) denn eigentlich abgelenkt werden sollte.

Die „Vertuschungsoperation“

Aber dass es sich bei der Geschichte mit den ukrainischen Tauchern um ein Ablenkungsmanöver handelt, scheint auch für Krause sicher zu sein. Er schreibt nämlich über den von Deutschland ausgestellten Haftbefehl:

„Dieser Mann ist schon lange im Visier der deutschen Behörden. Wenn jetzt ein Haftbefehl ausgestellt wird, bedeutet das erst einmal nur, dass die deutschen Behörden davon ausgehen, dass er in der einen oder anderen Weise an den Sprengungen beteiligt war. Das muss nicht bedeuten, dass er tatsächlich die Sprengung durchgeführt hat. Er könnte auch Teil der Vertuschungsoperation gewesen sein.“

Warum Deutschland gegen ihn einen Haftbefehl ausgestellt hat, obwohl er vielleicht gar nicht an der Sprengung beteiligt war, klingt bei Krause so:

„Und wenn man eine Vertuschungsoperation aufklären kann, dann gewinnt man daraus Hinweise auf die wahren Verursacher der Sprengungen. Ich wundere mich nur, wie sehr Medien in Deutschland die Ausstellung des Haftbefehls ohne nähere Kenntnisse des Hintergrunds zum Anlass nehmen, die Regierung der Ukraine zu beschuldigen. Es sind vor allem der SPIEGEL, die ZEIT und die Süddeutsche, die schon seit langem diese Behauptung immer wieder – und zumeist auf dürftiger empirischer Basis – verbreiten und diese sind jetzt auch vorne dran mit Verdächtigungen.“

Schön, dass Herr Professor Krause und ich uns in unserer Einschätzung der Rolle des Spiegel einig sind. Dass der Focus das so veröffentlicht hat, ist nur ein bisschen ungewöhnlich, denn der Focus teilt hier genüsslich gegen seine Konkurrenten aus, ohne dabei jedoch die zentrale Frage zu stellen, von welchem Täter all die Berichte westlicher Medien ablenken sollen. Der Focus kämpft also gegen seine Konkurrenten unter den deutschen Medien, aber stellt nicht die entscheidende Fragen.

Auch Herr Krause hält die ukrainische Regierung nur für einen Sündenbock, der nun notfalls geopfert wird, um vom eigentlichen Täter, den USA, abzulenken. Allerdings stellt Krause, wie ich schon sagte, in seinem Artikel nicht die Frage, wovon oder von welchem Täter mit dieser Geschichte abgelenkt werden soll. Stattdessen schreibt Krause:

„Die Tatsache, dass Ukrainer an einer Vertuschungsaktion oder möglicherweise an den Sprengungen beteiligt waren, sagt noch gar nichts darüber aus, ob die Regierung in Kiew der Auftraggeber war. Es gibt nicht wenige Ukrainer, die mit Russland kooperieren und die sich bereit finden, an Operationen teilzunehmen, die die Regierung Selenskyj diskreditieren sollen. Von daher wäre ich erst einmal sehr vorsichtig mit Schuldzuweisungen in Richtung Kiew.“

Die Rolle der Staatsanwaltschaften

Es ist faszinierend, wie Krause es in seinem Artikel schafft, die USA als auch nur theoretisch möglichen Täter nicht zu nennen. Dabei schreibt Krause über die von der schwedischen Staatsanwaltschaft eingestellten Ermittlungen:

„Die Schweden haben allerdings Anfang 2024 die Ermittlungen eingestellt, weil es keinen Hinweis auf die Mitwirkung schwedischer Staatsbürger gebe. Ähnlich hat sich Dänemark verhalten. Entweder hat die kriminaltechnische Untersuchung nichts ergeben, oder das Thema war der schwedischen Regierung aus welchen Gründen auch immer zu heiß.“

Aber aus welchen Gründen das Thema den beiden Regierungen zu heiß gewesen sein könnte, fragt Krause nicht.

Die deutsche Staatsanwaltschaft ist der deutschen Regierung gegenüber weisungsgebunden. Daher werden die deutschen „Ermittlungen“ nichts ans Licht bringen, was den USA nicht gefallen könnte. Das weiß sicher auch Krause, aber erwähnen tut er es nicht.

Trotzdem war es verblüffend, so einen Artikel im deutschen Mainstream zu finden.

Quelle: anti-spiegel.ru… vom 29. August 2024

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