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China und der Imperialismus: Elemente für die Debatte

Eingereicht on 9. Dezember 2020 – 12:26

Esteban Mercatante. Die Frage nach Chinas Platz in der internationalen Ordnung ist von zentraler Bedeutung, um die kommende Entwicklung des kapitalistischen Weltsystems zu charakterisieren. In der Debatte darüber finden sich Positionen, die unterschiedlicher nicht sein könnten; ein Hinweis auf die damit verbundene Komplexität. Dieser Artikel ist Teil eines laufenden, noch nicht abgeschlossenen Ausarbeitungs- und Diskussionsprozesses in der FT-CI zu diesem Thema und bringt daher die persönliche Position des Autors zum Ausdruck.

Innerhalb von 40 Jahren ist China aus einer untergeordneten und marginalen Stellung in der Weltordnung – abgesehen von der Bedeutung, die es in Asien für die Strategie des US-Imperialismus gegenüber der UdSSR hatte -heraus seit den 1990er Jahren und insbesondere seit seinem Beitritt zur Welthandelsorganisation (WTO) im Jahr 2001 zu einem Epizentrum von Extraprofiten für die multinationalen Konzerne aller imperialistischen Länder geworden. Dies ermöglichte es ihm, sich als Exporteur von Endprodukten oder arbeitsintensiven Komponenten zu etablieren und dann über Handel und Diplomatie mehr und mehr internationalen Einfluss auszuüben. Währenddessen konzentrierte sich das Land darauf, seine Wirtschaft komplexer zu gestalten, die lokale Wertschöpfung zu erhöhen und um die Innovationsführerschaft zu konkurrieren. In einem anderen Artikel haben wir kürzlich die aufeinander folgenden Phasen der kapitalistischen Restauration in China im Rahmen des Regimes der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) beschrieben, in denen der Staat weitreichende Befugnisse beibehielt, die für die Ausrichtung der Wirtschaft und der gesellschaftlichen Organisation weiterhin von zentraler Bedeutung sind. Diese „Hybridisierung“ zwischen staatlicher Intervention und bedeutender Eingliederung in die globalen Kapitalströme ist ein charakteristisches Merkmal der ungleichen und kombinierten Entwicklung, die die chinesische sozioökonomische Formation heute kennzeichnet. Beide Facetten sind grundlegend für das Verständnis des chinesischen Sonderwegs, der sich von dem jedes abhängigen oder halbkolonialen Landes unterscheidet.

Quelle: klassegegenklasse.org… vom 9. Dezember 2020

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